Alte
Landkarten gelten zu Recht als historische Dokumente ersten Ranges. Als solche erleben sie
seit einigen Jahren eine eigentliche Renaissance. Im Gegensatz und in Ergänzung zu einem
historischen Bericht, der einzelne Sachverhalte punktuell oder doch in einem
unvollständigen Muster beschreibt oder die Ereignisse in ihrer zeitlichen Abfolge
schildert, stellt die Karte ein parktisch lückenloses Abbild des damaligen Raumes zu
einem bestimmten Zeitpunkt dar. Das gilt allerdings erst für
die Kartenwerke, die ab der Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen worden sind, für Karten
wie sie in der gleichnamigen Ausstellung vom auch gezeigt wurden.
Rund fünfzig, meist grossformatige Landkarten wiederspiegeln die
eindrücklichste und zugleich bahnbrechende Periode der Kartographie: den Durchbruch zur
modernen Geodäsie und Topographie. Die alten, stark verzerrten Karten mit ihren
Maulwurfshügeln genügten den militärischen Anforderungen längst nicht mehr.
Nicht zuletzt dürfen wir aber auch mit Befriedigung auf die
Entwicklung in der Schweiz blicken. Viele Kantonskarten bildeten die Mosaiksteine zur
prächtigen, weit über die Landesgrenzen hinaus berühmten Dufourkarte.
Die Ausstellung wurde vom 18. April bis 4. Juni 1989 im Kornhaus
Bern und vom 20. Juni bis 21. Juli 1989 im Hauptgebäude der ETH Zürich gezeigt.
Diese Schrift zur Ausstellung bildet ein in sich selber
abgeschlossenes Nachschlagewerk zur Kartengeschichte mit vielen Kartenausschnitten und
Abbildungen (alle s/w). |